Wir sind sozusagen die Ureinwohner des Fröbelstrassen-Zoos und das einzige "Hetero"-Pärchen.
Blue ist der "Herr" im Haus und wenn es ihm zu hektisch wird in dem ganzen Laden, spricht er ein Machtwort.
Yellow ist ganz Dame und läßt sich von ihm verwöhnen und umsorgen, aber ihn auch genauso gut abblitzen. Wahrscheinlich, wenn sie mal wieder Kopfweh hat.
Wir vom Stamm der Zebrafinken sind auch schon von Anfang an dabei. Der größere von beiden ist der Rudi, Hans ist etwas kleiner geraten. Am Anfang haben wir noch in das gleiche Nestchen gepasst, aber jetzt braucht jeder von uns sein eigenes.
Den ganzen Tag über orientieren wir uns mit Distanzrufen, wo denn der andere von beiden ist. Aber Hans geht in letzter Zeit öfter fremd mit einer Goldamadine. Wenn das mal so richtig ist.
Um uns besser unterscheiden zu können, haben wir Goldamadinen unterschiedlich farbiges Kopfgefieder. Karl geht im satten schwarz, während Friedrich rot schöner fand.
Anfangs unzertrennlich auf der gleichen Schaukel übernachtend ist Karl mittlerweile der treue Begleiter von Hans und nimmt auch dessen Unarten an.
Wir beiden Ringelastrilden gleichen uns wie ein Zwilling dem anderen und sind quasi unzertrennlich.
Unser Weg zur Erfurter Messe und dann in die Multikultiumgebung hier startete im Schwabenland. Aber sparsam mit Distanzrufen sind auch wir nicht.
Zuletzt waren wir die Pioniere im Erkunden des Weihnachtsbaums und sortieren von Lametta.
Auch wir Schmetterlingsfinken sind über die Erfurter Messe zugereist, kommen aber noch etwas weiter her, denn unsere Züchterheimat ist Österreich, weshalb wir auch die "Ösis" genannt werden.
Obwohl wir nicht exakt die gleiche Rasse sind, sind wir auch unzertrennlich. Uns geht es hier jedenfalls besser als dem Kollegen, der auf der Messe das Weite gesucht hat.
Tja, und nun komm' ich. Keine Flügel, keinen Zwilling, aber dafür die Menschenkinder zum spielen und schmusen.
Meine Rasse heißt Bolonka Zwetna und ich komme aus einer Hundezucht hier in Mühlhausen, nicht weit von Eisenach.
Heute, 30.12.15, ist mein erster Tag mit meiner neuen Familie. Die sind ja eigentlich ganz nett, wenn bloß diese komischen Schnüre um meinen Hals und meine Brust nicht wären, die waren doch vorher nicht da.
Angeblich muss ich noch viel lernen, haben die Menschen gesagt, aber ich werde denen schon zeigen, wer hier noch etwas lernen muss.
Leider haben die Menschn nicht so viel Zeit wie ich und da haben sie sich um eine Spielkameradin für mich gekümmert. Okay, ist noch eine halbe Portion, denn schließlich bin ich mit meinen gut 8 Monaten ja erheblich älter als die 8 Wochen alte Kleene.
Ist aber ein echter heißer Feger, mit der sich schon gut herumtoben läßt. Aber wenn es mir zu bunt wird zeige ich mal eben, wer hier Herr im Haus ist (okay, Menschen natürlich ausgenommen).
Mein Herrchen sagt, wenn Rosi ein Junge geworden wäre, hätte er ihn Theo genannt, nach Theo Waigel, wegen der Augenbrauen. Ich finde nur, dass sie doch eigentlich noch viel zu klein ist, um jetzt schon die Augenbrauen zu färben. Frauen halt!
Erst habe ich mir das ganze mal ein bisschen aus größerer Entfernung angesehen, aber jetzt passe ich natürlich auf, wie sich das für einen großen Beschützer gehört. Sie darf sogar mit aus meinem Napf fressen und trinken, mir in die Beine zwicken und an den Haaren ziehen.
Wir werden in Zukunf bestimmt noch von uns hören lassen!